ChatMDF
Kulturforum und Kunstverein Schwimmhalle Schloss Plön, 7. Juli 2024 bis 18. August 2024
Künstlerhaus Hamburg-Bergedorf, 8. März 2025 bis 23. März 2025
Kunstverein Rotenburg, 4. Juli 2025 bis 20. Juli 2025
ChatMDF
Die Michael Dörner Fachklasse (MDF) der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg präsentiert ihre Arbeiten unter dem Titel „ChatMDF“ im Kunstverein Plön. Die Ausstellung öffnet einen Raum, in dem Kunst nicht als statisches Endprodukt verstanden wird, sondern als Prozess der durch Kommunikation und Austausch gestaltet wird. Die Studierenden der MDF haben sich intensiv mit dem Dialog im Kunststudium auseinandergesetzt und „ChatMDF“ reflektiert diesen fortwährenden Diskurs. Dieser Diskurs ist das verbindende Element der Ausstellung und grundlegend für die Entwicklung der künstlerischen Positionen, die mit ihren vielfältigen Themen und Medien zu sehen sind.
Was ist Kunst? Stellen Sie sich diese Frage nicht auch oft? Und studieren Sie Kunst, um diese Frage zu beantworten?
Seit vielen Jahrhunderten studieren Menschen Kunst an Akademien oder Kunsthochschulen, um diese Frage immer wieder neu zu stellen. Wo früher Handwerk gelehrt wurde, kann heute freiheitliches Denken Raum finden und für Verunsicherung sorgen. Freiheit im Denken schafft aber Vielfalt, Fortschritt und Lebendigkeit.
Kunst zu studieren bedeutet, offen für Meinungen zu sein, kritisch zu denken und sich auf den Austausch mit anderen Künstler*innen einzulassen. In einer künstlerischen Fachklasse werden mit Hilfe von Arbeitsgesprächen künstlerische Prozesse angestoßen und Diskussionen über aktuelle, philosophische oder künstlerische Themen geführt. Der Austausch und das Lernen voneinander sind Katalysatoren für die Weiterentwicklung. In diesem Prozess entsteht eine lebendige Gemeinschaft von Denker*innen, die durch ihre Vielfalt und Unterschiedlichkeit ein inspirierendes Umfeld schaffen.
Die in „ChatMDF“ gezeigten Arbeiten werden von den im Titel angedeuteten Elementen begleitet: ChatGPT und dem Material MDF. Das Kürzel des Materials MDF steht für die industriell gefertigte „mitteldichte Faserplatte“. Ein Produkt, das in den USA erfunden wurde und in den 80er Jahren seinen Absatzmarkt in Europa fand. Es ist ein Werkstoff, der durch seine schlichte Farbigkeit, seine glatte Oberfläche und seine leichte Bearbeitbarkeit nicht nur in der Möbelproduktion seine Interessenten gefunden hat. Das Material MDF begleitet die Ausstellung ebenso wie der eigens entwickelte Chatbot „ChatMDF“. Letzterer untersucht die Bedeutung von Kommunikation im Kunststudium vor dem Hintergrund aktueller KI-Technologien. Als zweites zentrales Element der Ausstellung steht der Chatbot in Form eines Terminals im Ausstellungsraum. Diese ChatGPT-Anwendung hat nicht nur Zugang zu Informationen über die ausgestellten Werke, sondern auch zu den Gedanken, Diskussionen und Dialogen der Studierenden. Die Besucher*innen können auf diese Dialoge zugreifen, Fragen stellen und weitere Einblicke in die Auseinandersetzungen der Kunstschaffenden gewinnen. Durch diesen interaktiven Ansatz wird „ChatMDF“ sowohl zu einer Frage nach der Bedeutung des Austauschs in der künstlerischen Produktion als auch zu einer kritischen Reflexion darüber, wie Wissen über Kunst durch technologische Möglichkeiten vermittelt wird.


Wie geht Kunst – oder was ich schon immer sagen wollte?
Seit einigen Jahren arbeitet Michael Dörner immer wieder mit dem Medium Film. Diese Filme sind eine Mischung aus Dokumentation, Investigation, Interview und assoziativen Filmsequenzen. Die ersten beiden Werke entstanden 2022 zur Ausstellung „Cc: Kampangne“ in Loitz. Zwei weitere Filme wurden in der Ausstellung „EnTránsito“ in Ibiza 2023 und 2024 gezeigt.
In diesem Film geht es um die Studierenden seiner Fachklasse an der HKS Ottersberg.
Mit einfachen Fragen an die Studierenden seiner Klasse und filmischen Sequenzen aus der Klasse Dörner und der Hochschule für Künste im Sozialen soll den Besucher*innen der Ausstellung ChatMDF ein atmosphärischer und kritischer Einblick gewährt werden.
Kunst machen heißt auch immer Kunst denken. Die Reflexion und der kommunikative Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden über Kunstwerk und Wahrnehmung ist ein fortwährender sich ständig wandelnder Prozess. Wechselseitiges Lernen und Lehren sind eine Grundvoraussetzung für den Fortschritt in Kunst und Gesellschaft. Michael Dörner möchte das Interesse und die Aufmerksamkeit für die künstlerisch spannenden und gesellschaftlich relevanten Themen wecken.

Wie geht Kunst? oder was ich schon immer sagen wollte.
Kennwort: ChatMDF-24